Bieler Tagblatt vom 29. März 2010
Müssen mutiger werden
Das erste 2.-Liga- Seeländer-Derby der Rückrunde zwischen Aegerten Brügg und Büren endete mit einem enttäuschenden 0:0. Büren-Trainer Kurt Baumann ist mit dem Punkt zufrieden.
Kurt Baumann stand zum ersten Mal bei einem Ernstkampf als Trainer des FC Büren an der Seitenlinie. Viele Blicke waren auf ihn gerichtet - und der im Seeland sehr bekannte Trainer enttäuschte die Beobachter nicht, bot eine emotionale Coaching-Show, die wohl nicht ganz allen Anwesenden gefiel.
Bereits nach einer guten Viertelstunde wurde Baumann - nach heftigem und lautstarkem Protest gegen einen Schiedsrichterentscheid - vom Unparteiischen verwarnt, bei weiteren Unsportlichkeiten würde er des Feldes verwiesen.
Auf dem Kunstrasen in Aegerten war ansonsten nicht viel los. Das umkämpfte Spiel war geprägt von unnötigen Ballverlusten und fehlender Präzision auf beiden Seiten. Nicht unerwartet war die Heimmannschaft, welche mit drei Stürmern antrat, auf dem künstlichen Untergrund feldüberlegen, konnte mit dem Ballbesitz aber keine gefährlichen Chancen kreieren.
Baumanns Büren setzte indes auf ein kompaktes Mittelfeld, spielte mit nur einer nominellen Spitze. «Das heisst nicht, dass wir in der Rückrunde keinen offensiven Fussball zeigen wollen», stellt Baumann nach dem Schlusspfiff klar. «Wir spielten in der Vorbereitung immer mit einem Stürmer und hatten damit Erfolg.» Während seine Mannschaft beim Rückrundenstart noch nach dem Spielrhythmus suchte, hatte Baumann seinen grossen Auftritt in der 25. Spielminute. Während einem Spielunterbruch zog es den Trainer aufs Spielfeld, mitten auf dem Feld gab er seinen Schützlingen Anweisungen. «D' Coachingzone isch nid so gross», war der hämische Kommentar eines Aegerten-Spielers. Das Vergehen blieb ungeahndet.
Schwierige Bedingungen
Präzise Flanken und weite Pässe wurden am Sonntagmorgen durch die windigen Verhältnisse praktisch verunmöglicht. Deshalb fand das Spiel vor allem auf der Ebene des Kampfes statt. Viele erbitterte Zweikämpfe waren die Folge.
Gefährlich vor dem Tor wurde es meist nur, wenn die Büren-Akteure aus der Distanz aufs Aegerten-Tor schossen. Auch da fehlte aber die nötige Präzision. Die beste Gelegenheit hatte die Heimmannschaft in der 30. Minute: Aegerten-Captain Michael Leu kam nach einer Freistossflanke von Ben Küffer freistehend zum Kopfball. Dass sein Torversuch Richtung Eckfahne flog, war bezeichnend.
Das torlose Remis war schliesslich das gerechte Resultat einer ereignisarmen Partie. Baumann: «Mit dem einen Punkt können wir gut leben. Es war nicht einfach für uns auf dem Kunstrasen.» Und was muss seine Mannschaft beim nächsten Spiel, dem Duell mit dem Tabellenführer aus Tavannes/Tramelan, besser machen? «Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat kämpferisch alles gegeben. Aber wir haben teilweise noch etwas ängstlich agiert. Wir müssen noch mutiger werden.»
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