Im Matchprogramm vom 24.04.2022 zu lesen
Das hört sich jetzt an wie eine Schlagzeile aus der Skandalpresse. Dem ist aber nicht so. Aber alles schön der Reihe nach.
Nachdem der Vertrag mit Reto Rüttimann auf die Saison 2022/23 nicht mehr verlängert wurde, bekundeten diverse Vereine Interesse am scheidenden Trainer. Innerhalb kurzer Zeit war dann in der Lokalpresse zu vernehmen, dass sich der SC Aegerten Brügg und Reto Rüttimann für einen zukünftig gemeinsamen Weg entschlossen haben. Dazu gratulieren wir herzlich.
Warum aber wie ein Blitz aus heiterem Himmel die sofortige Freistellung? Lassen wir uns die Resultate bis zur gespielten 14. Runde zu Gemüte führen, wird offensichtlich, dass sich die Vereinsführung zum Handeln gezwungen sehen musste. Die ganze Mannschaft zum Teufel schicken? Geht nicht. Den Sportchef am Senkel packen? Geht aber nützt nichts, weil falscher Ansatz. Den Vorstand auswechseln? Geht gar nicht. Was bleibt? Richtig – der Trainer. Die Vereinsleitung hat nach interner Beurteilung der aktuellen Situation entschieden, dass frischer Wind guttut. Gesagt, getan. Am Sonntag wird Thomas Lauper, derjenige mit geht aber nützt nichts, an der Linie das Sagen haben. Im Zuge dieser Massnahmen wurde auch Patrick Von Felten freigestellt. Er wird aber auf der Bank Platz nehmen, damit ein Routinier eingreifen kann, wenn das Wasser im Spiel bis zum Hals steht (bildlich gemeint, etwas anderes wollen wir ja nicht heraufbeschwören). Denn eines ist uns ja auch bewusst. Mit Reto Rüttimann verliert der FCB nicht nur den Trainer, sondern einer der effizientesten Spieler der vergangenen und der laufenden Saison.
Der Name Reto Rüttimann steht für engagiert, erfolgshungrig und in seinem Schaffen bis in die Haarspitzen motiviert. Dafür gibt er alles und tut alles. Sein exzellenter Fitnessstand kann diese Aussage mehr als bestätigen. Das gilt als Spieler wie als Trainer. Aber, und da wird mir Reto sicher nicht böse sein, auch ein Mahner und hartnäckiger Forderer. Vo nüt chunnt nüt, sein Motto.
Bereits ab 5. Dezember 2013 übernahm Reto Rüttimann das Amt des Trainers in der 2. Liga regional. Sein Vorgänger hinterliess ein nicht mehr gutzumachendes Punktemanko, der FCB stieg ab (Saison 2013/14). Die nachfolgende Saison in der 3. Liga übernimmt am 6. September 2015 Remo Palumbo, am 19.09.2015 Thomas Lauper und ab 25.10.2015 Patrick Tüscher/Björn Beyeler. Es folgte auf die Saison 2015/2016 Patrick Rudolf. Die Folgen dieser Zickzack-Strategie? Der Abstieg in die Niederungen der 4. Liga. 2016/2017 kehrt mit dem 3. Schlussrang Ruhe ein, um dann 2017/18 erneut den Trainer Mitte Saison in die Wüste zu schicken. Patrick Tüscher und Patrick Von Felten übernehmen und steigen 2018/2019 in die 3. Liga auf. Nun bestimmt Corona das Geschehen und verhindert eine gute Platzierung oder gar einen möglichen Aufstieg. Für die Saison 2020/2021 suchen die Verantwortlichen den Nachfolger der zurückgetretenen Tüscher/Von Felten vor der Haustüre und engagieren erneut Reto Rüttimann.
Wer Reto Rüttimann kennt weiss, dass der Privatmann Reto und der Trainer Rüttimann zwei Gesichter haben. Auf der einen Seite der gmögige, witzige und charmant auftretende Kollege und Freund und auf der anderen Seite der fordernde, unerbittliche und erfolgshungrige Trainer.
Büren verliert einen Trainer und exzellenten Spieler, aber hoffentlich keinen Kollegen und Freund.
Reto, herzlichen Dank für dein engagiertes Wirken in unserem Verein.
Wir wünschen dir alles Gute und freuen uns, dich gelegentlich auf dem Lachen begrüssen zu dürfen.
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